Erste Hilfe beim Hund

Erste Hilfe

Oft vorkommende Situationen, in denen man als Ersthelfer versorgen / helfen kann: Biss-/ Schnittverletzungen, Abschürfungen, Prellungen und Kreislaufprobleme (im Sommer). Schwere Verletzungen wie Verbrennungen, Knochenbrüche, Augen- oder Pfählungs-Verletzungen sowie die Magendrehung kommen eher selten vor. 
Im Notfall einen kühlen Kopf zu bewahren ist schwer, aber notwendig und sinnvoll. Dies zum einen, weil die richtigen Handgriffe und  Entscheidungen vielleicht ein Leben retten können und zum anderen, weil sich ihre Ruhe auch auf ihren Hund überträgt. Um im Notfall richtig helfen zu können, ist ein Grundwissen nötig, das auch regelmäßig aufgefrischt werden sollte. Jede „Manipulation“ am Hund soll an einem gesunden Hund mehrfach geübt werden, damit im Notfall jeder Handgriff sitzt. Damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt lege ich jedem Hundebesitzer auch den Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses für Hunde ans Herz.
Und ganz wichtig ist es sofort Kontakt mit dem eigenen Tierarzt aufzunehmen. Er kann zumeist entscheiden, ob sie den Hund zu ihm oder zu einem nähergelegenen Tierarzt oder einer Tierklinik bringen sollen.
 
Die Notfallapotheke: 
besteht aus drei Teilen – den Instrumenten, dem Verbandszeug und den Medikamenten. Sie sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, damit bei Bedarf auch alles da ist.
Die Instrumente: stumpfe Verbandschere (zum Schneiden von Mullbinden, Gaze oder Pflastern und zum Abschneiden von Haaren), Krallenzange, Zeckenzange, Pinzette (zum Herausziehen von Dornen oder Insektenstacheln), Spritzen (zum Eingeben von Tropfen oder z.B. Spülen der Augen) Fieberthermometer und Gleitgel (um das Fiebermessen zum Vereinfachen), Einmalhandschuhe.

Das Verbandszeug:
mehrere Mullbinden, zumindest eine elastische Binde oder einen selbstklebenden Verband, sterile Wundabdeckungen, Gaze und Heftpflaster, Verbandswatte (zum Polstern von Verbänden), evtl. auch Pfotenschuhe.

Die Medikamente: 
verabreichen sie keineswegs Medikamente aus ihrer persönlichen Hausapotheke, denn nicht alles was dem Menschen hilft, verträgt auch der Hund. Ohrreinigungslösung, Augentropfen, Wunddesinfektionsmittel (z.B. 3%-iger Wasserstoff). Floh- und Zeckenmittel, Durchfallmedikamente (z.B. Carbo Animalis oder Canicur).

Der Ersthelfer: 
ein Ersthelfer muss egoistisch sein – nämlich insoweit, wo es seine eigene Sicherheit betrifft. Denn es hilft nichts, wenn der, der sich auskennt gebissen wird und nicht mehr helfen kann. Und bei Akutverletzungen tragen Schmerzen oder ein Schockzustand schon einmal dazu bei, dass der bravste Hund plötzlich zuschnappt!! Ruhige und bedächtige Bewegungen sowie mit ruhiger Stimme zu sprechen kann beruhigend wirken!
 
Grundlegendes:
Die erste Maßnahme ist, dafür zu sorgen, dass der Helfer nicht gebissen wird. Dazu wird ein Maulkorb, ein Schnauzenband (Köpperband mit ca. 1,20m Länge) oder ein Tuch verwendet. Ein 2. Helfer, der den Hund hält, ist ratsam, da sich verletzte Hunde oftmals wehren. 
Hunde, die Atem- oder Kreislaufprobleme haben oder die ständig erbrechen, dürfen aber keinesfalls um die Schnauze eingeengt werden. Bei Kopfverletzungen muss darauf geachtet werden, dass die Verletzung nicht negativ beeinflusst wird.
 
Die ABC-Regel aus der Humanmedizin lässt sich auch auf Hunde übertragen: 
Also „A“ für Atemwege frei machen, „B“ für Beatmung und „C“ für Circulation des Kreislaufs (Herzstillstand).

Details zur Ersten Hilfe beim Hund sollten sie sich in einem Kurs aneignen, da man durch falsche Handgriffe auch Dinge verschlechtern kann. Gut gemeint muss nicht immer gut sein!

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